Dass Rollen ein wichtiger Bestandteil einer Optionsstrategie ist, dürfte kein Geheimnis mehr für Sie sein, vor allem, wenn Sie das Buch “Optionen unschlagbar handeln”* gelesen haben.
Lassen Sie mich Ihnen anhand eines konkreten Beispiels einen Trade zeigen, den ich zuletzt gehandelt habe.
Am 16.08.2021 wurde ein Cash-secured Put auf die Aktie von The Timken Company (US Ticker: TKR) eröffnet. Der Basispreis lag bei 75$ und die Laufzeit war bis 17.09.2021. Zum damaligen Zeitpunkt notierte die Aktie bei 78,53$. Die vereinnahmte Prämie belief sich auf 115$ für 1 Kontrakt.
Daraufhin begann die Aktie sofort massiv zu fallen. Schlechtes Timing also, was für einen Aktionär oder einen Optionskäufer schwer auszubügeln ist. Dem Optionsverkäufer standen jedoch die Technik des Rollens zur Verfügung, um aus der Schieflage herauszukommen.
Aufgrund des Kursrutsches der Aktie habe ich die Position 2-mal gerollt, dabei permanent die Gewinnschwelle verbessert, den Basispreis zuerst von 75$ auf 70$ und dann auf 65$ gesenkt und am Ende einen Gewinn von 91$ verbucht. Auf der “Rollstrecke” sind demnach 24$ hängen geblieben und die jährliche Rendite fiel klein aus. Letztendlich habe ich den Trade jedoch als Gewinner abgeschlossen.
Die Aktie verlor zwischenzeitlich während der Laufzeit des gesamten Trades in etwa 20%. Am Freitag, den 18.02.2022, als der Trade beendet wurde, schloss diese bei 68,09$. Das heißt: Ein Aktionär, der am 16.08.2021 100 Aktien direkt gekauft hätte, hätte noch einen Buchverlust von 1.044$ in seinem Depot zu verzeichnen.
Hätte ich diese Regel befolgt, die besagt, dass man einen Short Put bei einem Verlust von 200% der vereinnahmten Prämie lieber schließen sollte (Stichwort: Stop-Loss), wäre so ein Verlust von 230$ realisiert worden.
Und (muss ich das noch erwähnen?): Die Wheel-Strategie hätte hier erneut nicht gut funktioniert.
Fazit: Rollen rockt. Üben Sie diese Technik mit all ihren Facetten oder lernen Sie sie in meinem Webinar am 12.05.2022 kennen.