Passives Einkommen ist in Mode und davon zu leben das Ziel bzw. der Traum von vielen Anlegern. In einem zukünftigen Artikel werde ich erklären, wie sich ein passives Einkommen mithilfe von Optionen sehr einfach und effizient erzielen lässt. In diesem Artikel geht es erstmal nur um Dividenden.
Es gibt kein „passiveres“ Einkommen als eine Dividendenausschüttung. Haben Sie einmal die Aktien gekauft, fließt das Geld automatisch aufs Konto, entweder jährlich, quartalsweise oder manchmal sogar monatlich. Einfacher geht es nicht. Deshalb sind Dividendenstrategien sehr verführerisch. Mit wenig Aufwand ist eine Geldquelle schnell gefunden.
Dividende ist nicht gleich Dividende
Aber Dividende ist nicht gleich Dividende. Wenn ein Unternehmen mehr als 100% seines Gewinns an Dividenden ausschütten muss, um die Aktionäre zufrieden zu stellen, ist es kein besonders gutes Zeichen für das Unternehmen. Die Nachhaltigkeit dieser Dividende ist fraglich. Wird sich das Unternehmen in Zukunft solche Ausschüttungen noch leisten können?
Dividendenjäger denken oft zu kurzfristig und suchen ausschließlich Aktien mit hohen Dividendenrenditen von 4% oder mehr. Dabei achten sie nicht unbedingt darauf, wie das Unternehmen über die Jahre die Dividendenrendite steigert. Würden sie es tun, würden sie feststellen, dass es sinnvoll sein kann, eine Aktie mit einer Dividendenrendite von 2,5% zu kaufen, mit hohen Wachstumspotenzial, statt eine Aktie mit einer Dividendenrendite von 4% ohne absehbares Dividendenwachstum.
Warum eine Dividendenrendite von 2,72% besser sein kann als eine Dividendenrendite von 3,95%
Betrachten wir als Beispiel die Aktie von Mercury General Corp., ein Versicherungsunternehmen aus den USA. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei rund 3,95%. Das Unternehmen hat in den letzten 34 Jahren jedes Jahr ununterbrochen die Dividenden erhöht. Damit gehört es zum Klub der Dividend Champions. Das sind die Unternehmen, die mindestens 25 Jahre in Folge ihre Dividenden erhöht haben. Das klingt auf dem ersten Blick ganz gut.
Wenn Sie 1.000$ in diese Aktie investieren, würden Sie (Stand heute) 39,5$ jährlich an Dividenden verdienen. Egal, ob sich der Aktienkurs aufwärts oder abwärts bewegt, in Bezug auf Ihre anfängliche Investition wird Ihre Dividendenrendite 3,95% betragen.
Der Teufel liegt wie immer im Detail. Die durchschnittliche jährliche Dividendensteigerung von Mercury General Corp. lag in den letzten 5 Jahren bei mageren 0,40%. Das Unternehmen steigert die Dividenden jedes Jahr um gerade mal 1 Cent. Die Vermutung liegt nahe, dass das Unternehmen es nur tut, um in den Statistiken als Dividenden-Steigerer zu gelten. Der versierte Anleger bleibt davon unbeeindruckt.
Nach 5 Jahren würden Sie in Bezug auf Ihre ursprüngliche Investition eine Dividendenrendite mit dieser Aktie von 4,03% bekommen. Nicht gerade prickelnd.
Betrachten wir nun die Aktie von der Bank OZK, einer Regionalbank aus den USA. Die Dividendenrendite der Aktie liegt aktuell bei 2,72%. Seit 25 Jahren erhöht das Unternehmen ununterbrochen die Dividenden. Die durchschnittliche jährliche Dividenden-Erhöhung über 5 Jahre liegt bei 14,4%. Wenn das Unternehmen dieses Tempo in den kommenden 5 Jahren beibehält, liegt Ihre Dividendenrendite in Bezug auf Ihre anfängliche Investition nach 5 Jahren bei 5,33%. Die Dividendenrendite hat sich beinahe verdoppelt.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, unter die Oberfläche zu schauen. Hohe anfängliche Dividendenrendite und eine lange Historie an Dividendensteigerungen reichen nicht aus, um eine qualitative Investition zu sichern. Das passive Einkommen mit Dividenden ist also nicht so passiv: Ein bisschen Arbeit und ein bisschen Analyse sind wichtig, um die richtigen Anlage-Entscheidungen zu treffen.
In meinem nächsten Artikel werde ich Ihnen zeigen, wie es möglich ist, mit Optionen eine Dividendenrendite innerhalb von einem Jahr zu verdreifachen…
Disclaimer: Die in diesem Blog-Beitrag besprochenen Produkthinweise zu Aktien und Optionen erfolgen lediglich zu Demonstrationszwecken und stellen weder ein öffentliches Angebot, noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Erwerb eines Wertpapiers dar. Sie sind nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf zu verstehen.